Dienstag, 19. Januar 2010

Wirkungsgrad ist wichtig für Highend


Der Einäugige führt den Blinden
Hoher Wirkungsgrad bedeutet weniger Verzerrung, Energieverschwendung bei gleichzeitig präziser Darstellung der Musikaufnahme.

Weniger ist mehr
Hoher Wirkungsgrad bedeutet das die Verstärkungskette mit weniger Bauteilen auskommt und ohne grosse Korrekturmassnahmen und Ueberlastkreisen im Signalpfad die Signalintegrität erhält.

Um solche Verstärkungsketten einsetzen zu können brauchts Lautsprecher die mit wenigen Watt und Volt spielen können.

Kurzdefinition wie in der Branche üblich
Hifi Definition: 100db Wirkungsgrad bei 1w/2.8v
Ein Watt erzeugt also 100db Musik - so laut wie ein beschleunigender Golf.
Standard Highend- und Audiophile-Lautsprecher bieten 87db bei 1watt Leistung und das ist etwa die Lautstärke eines im Leerlauf und stehenden Golfs.

Wie stellt sich das Problem in der Praxis dar?
Wo genau ist der Unterschied zwischen einem aktiven Hochwirkungsgrad Lautsprecher und einem normalen Schallwandler:

Je stärker der Frequenzgang bei einem Highend Lautsprecher linearisiert wird desto mehr Wirkungsgrad geht verloren da die passive Frequenzweiche nur subtraktiv arbeitet. So werden aus 89db schnell mal 80db. Das ist unakzeptabel wird aber gemacht. Deshalb wird auf Linearisierung verzichtet und nur das Nötigste entzerrt um noch auf 87db zu kommen - auch um die Fertigungskosten zu senken. Jetzt hat man etwas mehr Wirkungsgrad aber immer noch einen ziemlich buckligen Frequenzbereich. So als ob man eine Glühbirne hat die nur im Frequenzbereich rot leuchten würde. Hochwirkungsgrad-Lautsprecher entzerren das Signal aktiv. Es kann also die maximale Leistungsfähigkeit erhalten werden. Die Glühbirne leuchtet weiss weil jeder Frequenzbuckel geradegezogen wird. Man sieht/hört das ganze Frequenzspektrum.

1% Verstärkerleistung gehen ins Musiksignal, der Rest wird in Wärme umgewandelt
Verzerrungen Wiedergabe bei x w oder x v gemessen am Lautsprecher oder am Ausgang des Verstärkers. In diesem Fall THD am Lautsprecher. THD ist höher je weniger Wirkungsgrad der LS hat und je mehr Strom für den Betrieb bei Soll Lautstärke aufgewendet werden muss. (Handelsüblicher 6 Zoll Bass-Treiber hat frequenzabhängig zwischen 1 und 10% THD bei 1W)
Bei Hochwirkungsgrad LS werden 20-30% der aufgewendeten Energie in Schall gewandelt anstatt 1%. Niemand kauft ein Auto dessen Getriebe 1% von 100 PS an die Antriebsräder weiterleitet und sonst nur Abwärme produziert.

Wird in einem Bauteil namens Widerstand, und davon gibts viele in einer Frequenzweiche, der Strom gestoppt entsteht Wärme. Mehr Wärme und der Widerstand steigt - irgendwann macht das Bauteil etwas das es nicht soll und beinflusst durch Rückkoppelung die anderen Bauteile und sogar den Verstärker. Die Frequenzweiche kann also Ihre Arbeit nicht verrichten und der bucklige Frequenzgang des Lautsprechers wir unkalkulierbar bucklig. Durch Ueberlagerung und Verstärkung von Frequenzen kann sich die Stromstärke vervielfachen bis die Treiber schmelzen.
Das passiert bei Kalotten, Bändchen etc. gleichermassen. Aus 50w werden so 200-300w und das meiste Highendzeugs gibt da den Löffel ab.

Verhalten THD Lautsprecherchassis
0.3% THD bei 100db Hochwirkungsgrad Lautsprecher ist also besser als 10% THD bei 89db handelsüblicher Highend LS. THD ist nichtlinear aber in den meisten Fällen sinkt bei Hochwirkungsgrad LS THD bei Halbierung der Leistung noch weiter ab als bei Halbierung der Leistung bei Normalsprecher. Aus weniger Verzerrungen werden noch weniger Verzerrungen im Vergleich zu einem 89db LS.

Wie empfindlich ist empfindlich?
Effiiziente Laustsprecher wenden 0.1w auf um 90db Gain zu erreichen. Ein 100db LS kann den Vorverstärker als Verstärker benutzen, nicht sinnvoll, just to prove a point.

Verzerrungen sind böse
Eine Normalbox ist bei 100db schon lange am Ende. Bei W=89db, 1w - wärens dann 100w um überhaupt die gleiche Leistung zu erreichen. Verstärker THD werden bei 1w gemessen. Sind für diese Messung optimiert und sehen spektakulär gut aus. 100w Abgabe und der kombinierte THD LS und Verstärker ist jenseits von gut und böse. Das ist so - daran gibts nichts zu rütteln.

Leisehören
Ein weiterer Vorteil ist das ein Hochwirkungsgrad LS 6db Sprünge bei wohnraumkompatiblen Lautstärken in der Aufnahme darstellen kann und ein Normalo schon lange verzerrte Musik wiedergibt. Ausser Du hörst sehr leise und dann kommt sowieso nichts raus. Aber das ist ein anderes Problem.

Rauschen
Rauschabstand ist nicht relevant. Hört man gar nicht beim Musikhören, ev. in den stillen Pausen, das Rauschen ist schon auf der Aufnahme drauf, rauschen ist nicht kumulativ, 40db Aufnahme + 40db Rauschen der Anlage sind immer noch 40db. Objektiv wurden die LS unempfindlicher gemacht um subjektive Stille auch mit mittelpreisiger Hardware zu erreichen. Unangenehmer Nebeneffekt: Aus den 1% Signal wird noch weniger Detail rausgeholt.

Fazit:
Richtig dimensionierte Lautsprecher bieten hohen Wirkungsgrad (Leistungskoeffizient), wenig THD und einen buckel/senkenfreien Frequenzgang über die ganze Bandbreite. Dann kann auch der Verstärker seine Arbeit gut verrichten und muss nicht gegen ein fehlerhaftes Konzept ankämpfen. Handelsübliche Lautsprecher bieten nur einen schlechten Abklatsch von dem was tatsächlich auf der Platte/CD/DVD ist weil Sie technisch gar nicht in der Lage sind ein Signal korrekt darzustellen.

Das ist den wenigsten klar - interessiert Sie auch nicht - bis Sie unverzerrt und dynamisch korrekt dargestellte Musik hören. Dann gibts Konfusion, Ablehnung, Wut und danach Akzeptanz.
Einige schaffens nicht - aber das ist ein persönliches Defizit oder Verteidigung einer lebenslangen Investition in ein spirituelles Konzept wo weniger Glaube und mehr Messwert eigentlich die Lösung des Problems ist.

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